eine nicht ganz ernstgemeinte Streitschrift der Gebrüder Assmann
Was soll das? Warum macht magenta das? Ist die Facebook-Aktion Color of the Day Ausdruck einer tiefergehenden Philosophie oder ist sie nur ein unterhaltsamer Spaß? Bei Color of the Day scheiden sich die Geister. Das erfolgreiche Format konfrontiert bei Facebook seit über drei Jahren seine zahllosen Fans und Follower mit tiefen Einblicken und fokussierten Ansichten. Nahezu täglich postet magenta auf seiner Facebook-Seite ein Foto aus dem Umfeld der Mannheimer Werbeagentur. Vorwiegend CloseUps, in deren Mitte jeweils eine besondere Farbe aufgegriffen wird. Die Brüder Adam und Norbert Assmann kommentieren diese Aktion – jeder von seiner ganz eigenen Seite aus:
Color of the Day – eine philosophische Einordnung von Norbert Assmann:
Bereits 1791 brachte es Goethe in seinen Beiträgen zur Optik auf den Punkt: „Gegen die Reize der Farben, welche über die ganze sichtbare Natur ausgebreitet sind, werden nur wenig Menschen unempfindlich bleiben.“ Farben erzeugen also Empfindungen. Wittgenstein geht noch weiter: „Obwohl Farben eine klarere Struktur haben als Empfindungen, gibt es keinen wesentlichen Unterschied zwischen Empfindungsbegriffen und Farbbegriffen.“ Und er führt an anderer Stelle fort: „Es lässt sich kein Keil zwischen physikalische und phänomenologische Farbzuschreibung treiben. Außer dem Farbwort „grün“ brauchen wir noch etwas Zusätzliches.“ Wittgenstein setzt bewusstes Sehen in den Kontext intensiven Farberlebens und die Sprache muss sich an die Natur dieser Erlebnisse anpassen.
„Es wäre schon sinnlos, bloß zu versuchen, sich rot und grün zur selben Zeit an derselben Stelle vorzustellen.“
Ludwig Wittgenstein
Und genau hier setzt die Facebook-Aktion von magenta an. Mit Color of the Day wandelt das Unternehmen in den Fußstapfen Wittgensteins und setzt dessen Erkenntnisse besonders anschaulich um: Das scheinbar Unwichtige rückt in den Blick des Betrachters. Der farbige Punkt fokussiert sich zentral im Fadenkreuz, versehen mit der physikalischen Beschreibung. Damit bleibt die psychologische Wirkung des visuellen Eindrucks außen vor. Hier setzen die Farbbezeichnung von Color of the Day an. Bezeichnungen wie Zierkirschenzartrosa, Leckerschmeckerblau, Mauerblümchengelb oder Geisterzug-Grün sind Ausdruck intensiven, emotionalen Farberlebens.
„Color of the day – wer braucht denn sowas?“
Adam Assmann
Adam Assmann sieht das anders:
„So ein Quatsch!!!“ Adam, der Bruder Norbert Assmanns, sieht das ganz anders. Der Pragmatiker und Erfinder des iGel3000 sieht in dem Format lediglich das Produkt kindlichen Spieltriebs und ziellos vergeudeter Kreativität – visueller Müll, sinnloser Datenschrott. Adam ist außer sich. Und dennoch liked er Color of the Day täglich und teilt die Motive heimlich mit seinen Freunden. Das McDonalds-Syndrom?
Und was ist Ihre Meinung?
Wie bei vielen Dingen im Leben gehen die Meinungen über unsere Facebook-Aktion auseinander. Uns ist das aber egal, denn die Zahl der Freunde dieses Formats spricht für sich. Mit über 400 Veröffentlichungen hat sich Color of the Day eine treue Fangemeinde gesichert. Uns als Agentur freut das natürlich. Und so werden wir auch künftig viele weitere Nuancen des unendlich großen Farbspektrums unserer bunten Welt aufgreifen und posten. Schauen Sie rein und freuen Sie sich mit uns jeden Tag neu über... Color of the Day.