Wer kennt sie nicht, die Stars der amerikanischen Filmindustrie, die uns immer wieder in spannenden Kinoproduktionen oder geliebten Serien begegnen? Daniel Craig alias James Bond, Jennifer Lawrence, Bart Simpson, Vin Diesel oder Cameron Diaz gehören in Deutschland schon längst zum Alltag und wir lieben es, in die Welt ihrer Rollen einzutauchen. Doch wen hören wir da eigentlich wirklich sprechen?
Dass wir Schauspieler aus aller Welt in unserer eigenen Sprache sprechen, singen oder fluchen hören können, ist nicht unbedingt selbstverständlich. In Skandinavien, Portugal oder den Niederlanden zum Beispiel werden Sendungen und Filme im O-Ton mit Untertitel gezeigt – dass das bei uns nicht so ist, verdanken wir zahlreichen Synchronsprechern. Diese Stimmen hinter den bekannten Gesichtern nehmen wir als gegeben hin, dabei lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen.
Wer steckt dahinter?
In seiner multimedialen Ausstellung „Faces Behind The Voices“ holt der Berliner Fotograf Marco Justus Schöler dreißig der bekanntesten Synchronsprecher aus der Anonymität ins verdiente Rampenlicht. Einheitliche Portraits mit schlichter Kleidung und neutralem Gesichtsausdruck sind auf hohe, mit warmem Licht angestrahlte Wände aufgezogen, die Nischen bilden, in die der Betrachter treten kann. Abgeschirmt vom Publikumsverkehr kann dieser sich bei jedem Portrait Kopfhörer aufsetzen und individuelle Audioaufnahmen mit vielen Filmzitaten und kleinen Rätseln anhören.
Verblüffend ist, wie vertraut sofort jede einzelne Stimme ist, wie viele unterschiedliche bekannte Filmgrößen von ein und demselben Sprecher synchronisiert werden und wie durch kleine Feinheiten in der Aussprache jede Figur ganz individuell ihre eigene persönliche Note erhält. Wenn man dabei das Portait des Synchronschauspielers betrachtet – dem die Stimme ja eigentlich gehört – ist man erstaunt und verwirrt zugleich, meint man doch, gerade Emma Watson als Hermine oder Daniel Craig als James Bond zu hören.
Multimedial erlebbar
Die Ausstellung tourt bis Ende 2017 durch die größten Hauptbahnhöfe Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Auf einer Website, die das Projekt begleitet, gibt es bereits einen kleinen Vorgeschmack: Man kann einzelne Audiosequenzen von fünf ausgewählten Sprechern anhören, sich über den Fotografen und die Tour informieren, Bilder zur Entstehung und einen Trailer zu „Faces Behind the Voices“ anschauen.
„Beim Warten auf den Zug entdeckte ich die Ausstellung im Mannheimer Hauptbahnhof und war von der Idee und der Umsetzung sofort begeistert.“
Inga Karb Designerin
Zusätzlich zur Ausstellung gibt es außerdem einen interaktiven Bildband, der für 35 Euro im Online-Shop erworben werden kann und zusammen mit der Audiobegleitung der „Faces Behind the Voices“ App zu einem multimedialen Erlebnis wird. Ebenfalls erhältlich sind Alu-Dibond-Prints der Portrait-Fotografien von Marco Justus Schöler in limitierter Auflage.
Anschauen lohnt sich!
Wer also immer schon einmal „hinter die Kulissen“ der Stimmen am Hollywood-Himmel schauen wollte und nun neugierig geworden ist, ist bei „Faces Behind the Voices“ genau richtig. Fesselnd, spannend, lustig und verblüffend zieht dieses Projekt jeden Betrachter schnell in seinen Bann. Und vielleicht ist diese Ausstellung ja auch bald in Ihrer Stadt zu sehen.
Sobald die neuen Tourdaten online sind, aktualisieren wir unseren Artikel. Also einfach ab und zu reinschauen!