Ich weiß, ich werde mich mit dieser Glosse bei vielen unbeliebt machen, aber ich muss es einfach mal loswerden: ich mag keine Lebewesen, die sich auf allen Vieren fortbewegen. Dazu gehören vor allem Hunde und Katzen, aber auch Kleinkinder. Liebe Eltern, Katzenliebhaber, Herrchen und Frauchen, keine Angst, ich tue euren Sprösslingen und Haustieren ja nichts – aber man wird es doch wohl sagen dürfen, wenn einen was stört.
Das mit den Kleinkindern ist ja nicht sooo schlimm, werden sie doch in der Regel gut beaufsichtigt. Sie beißen selten, und wenn doch, mangels Zähnen wirklich schmerzfrei. Sie tragen Windeln, was eine kontrollierte Entsorgung des anfallenden Unrats erleichtert. Aber die Geräuschentwicklung ist enorm.
Und schon sind wir wieder bei den Hunden. In meiner Nachbarschaft leben drei Besitzer von Hunden, deren Rasse auch schon damals auf dem Obersalzberg beliebt war – und diese Hunde leben draußen.
Ja, die lieben Tierchen sind wachsam. Wenn des Morgens die ersten Frühschichtler gen Bahnhof marschieren und den ersten Gartenzaun passieren, ist es für mich erst einmal vorbei mit der Nachtruhe. Dreistimmig werden jetzt Territorien verteidigt, die gar niemand betreten will. Fenster zu, Ohropax rein. Würde ich zur gleichen Zeit in der gleichen Lautstärke Gitarre spielen (und so arg schlecht spiele ich gar nicht), hätte ich sofort eine Polizeistreife vorm Haus.
Ich habe gelesen, dass die 4,5 Millionen Hunde in Deutschland jährlich einen 60 Kilometer langen Güterzug mit ihren Ausscheidungen befüllen könnten. Aber das tun sie nicht. Sie verunreinigen mit ihrem Köterkot Anlagen und Bürgersteige, und meiner ist besonders beliebt. Mittlerweile bin ich ja schon dankbar, wenn das von mir zu entfernende Corpus delicti einen festen Aggregatzustand aufweist (ich kann ja nicht immer bis zum nächsten Frost warten oder auf hilfreiche Passanten, die das pastöse Etwas portionsweise in den Rillen ihrer Schuhsohlen mit nach Hause nehmen).
Kinder und Hunde lieben mich. Bei Kindern ist das ja noch irgendwie putzig und verzeihbar, sind sie doch noch in einer frühen Phase ihrer geistigen Entwicklung. Aber bei ausgewachsenen Hunden, denen man zudem noch einen ausgeprägten Instinkt nachsagt?… Mir ist unbegreiflich, dass sie meine Abneigung nicht spüren. Wir könnten so schön große Bögen um uns herum machen. Aber nein, sie kommen Schwanz wedelnd auf mich zu, um dann im nächsten Moment an mir hochzuspringen. Und dabei interessiert es sie einen feuchten Dreck (super Wortspiel, oder?!), dass es gerade regnet, sie durch schlammige Pfützen gelaufen sind und meine Hose gerade frisch aus der Reinigung kam. Nasses Fell stinkt und freudige Hunde sabbern. Was würde Frauchen sagen, wenn ich an ihr hochspringen und ihr hechelnd, feucht über ihre Backe lecken würde???
Dass Hunde alles dürfen, leiten die Besitzer aus der gezahlten Hundesteuer ab. Ich zahle auch Steuern und nicht zu knapp. Trotzdem haben Hunde mehr Rechte.
Wenn Hunde eigentlich immer „nur spielen“ wollen, frage ich mich, warum an so vielen Hoftoren eindeutige Warnhinweise angebracht werden. An dem Gerücht, dass die „besten Freunde des Menschen“ (ich bin demnach kein Mensch, weil meine besten Freunde Menschen sind – das ist Logik) außer bellen auch beißen, scheint also etwas dran zu sein. Aber von den Hundebesitzern wird dies in Gesprächen hartnäckig negiert. Und wenn es dann doch manchmal passiert, ist es ein „Einzelfall“. Das dreijährige Mädchen auf dem Spielplatz hätte halt nicht so aggressiv mit ihren bunten Schippchen wedeln dürfen, als der freilaufende Pitbull gerade seine Notdurft im Sandkasten verrichtete. Sie wollen ja auch nicht auf dem Örtchen gestört werden. „Äußerst unwahrscheinlich“ schallt mir entgegen – aber ein GAU in einem Kernkraftwerk ist nach Äußerungen der Atomlobby noch viiiiiiiiel unwahrscheinlicher (und wie war das mit Tschernobyl damals?).
Über mein Problem mit Katzen schreib ich wohl lieber ein anderes Mal. Nur kurz: Ich hatte in meinem Garten ein neues Beet angelegt, Unkraut entfernt, alles schön gerecht und Spinat eingesät. Alle meine Nachbarn haben Katzen. Diese erledigen bekanntermaßen ihr Geschäft nicht im eigenen Territorium oder dem Revier anderer Katzen… Blieb also mein Beet als Niemandsland und „Geschäftsfeld“. Es hat monatelang schrecklich gestunken und den Spinat wollte dann auch niemand essen.
Können Sie mich jetzt ein wenig besser verstehen?