Wie jedes Jahr zu Weihnachten hat magenta Vereine in der Region mit Spenden unterstützt. Wir haben zwei Vereinsmitglieder des Vereins Respekt: Menschen! aus Ludwigshafen zu uns eingeladen, um über deren Arbeit, Herausforderungen und Erfolge zu sprechen.
Unterstützung von Geflüchteten im Alltag
Der Verein „Respekt: Menschen!“, der 2015 aus einer Bürgerinitiative heraus entstanden ist, unterstützt Geflüchtete in ihrem Alltag. Ungefähr 70 Migrantinnen und Migranten werden von 35 Mitgliedern betreut. Zumeist kommen sie aus Somalia, Eritrea, Afghanistan, Syrien oder dem Iran. Sie erhalten Unterstützung in ihrem neuen Alltag in Deutschland. „Wir sind Ansprechpartner für geflüchtete Personen. Sie können sich bei uns informieren und erhalten Unterstützung, was von ihnen als wertvoller Schatz wahrgenommen wird“, erklärt das langjährige Mitglied Uwe Lieser.
Zwischen Bürokratie und Integration
„Die größte Herausforderung ist meist, einen Rechtsanwalt zu finden, der das Bleiberecht der Geflüchteten klärt. Denn nur dann können sie aus den Sammelunterkünften in eine Wohnung ziehen und erhalten einen uneingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt“, erklärt Marianne Speck, die 2011 gemeinsam mit Christel Aderhold die Bürgerinitiative gegründet hat. Für ihr langjähriges Engagement für Migrant:innen erhielt Speck 2021 das Verdienstkreuz am Bande.
„Die Geflüchteten müssen sich zusätzlich einigen bürokratischen Widersprüchen stellen, die sich teilweise über viele Jahre hinziehen. Ein Beispiel, das das gut veranschaulicht: Wir unterstützen seit einigen Jahren eine Familie, die sich bereits sehr gut in Ludwigshafen integriert hat. Der Vater befindet sich allerdings noch in Italien und kann nicht nach Deutschland einreisen. Die deutschen Behörden verlangen einen Pass bzw. Reisedokumente für Staatenlose, um einreisen zu können. Italien stellt allerdings derzeit keine Pässe aus – das ist völlig verzwickt“, erläutert Speck.
Begegnungen und Dialog
Neben den großen Herausforderungen ist es wichtig, Integration aktiv zu fördern. Der Verein setzt dabei auf Begegnungen und Dialogformate, um für mehr Akzeptanz von Migrant:innen in der Öffentlichkeit zu sorgen. „Wir veranstalten verschiedene Aktionen, wie zum Beispiel ein gemeinsames Frühstück in der Fußgängerzone und Vorträge zu verschiedenen Themen der Geflüchteten. Ebenso findet Beratung und Begleitung der Betroffenen im Rahmen der Arbeit des Café Asyl statt, erklärt Lieser. Auch Schwimmkurse für Migrationskinder wurden etabliert, damit sie weiterführende Schulen besuchen können.
Spenden oder Mitglied werden
Der Verein nutzt Spendengelder, um Anwalts- und Gutachterkosten, Sprachkurse oder medizinische Tests für die Betroffenen zahlen zu können. Auch Hilfsmittel für Schulkinder werden damit erworben. Wenn auch Sie die Arbeit des Vereins unterstützen möchten, finden Sie auf der Website von Respekt: Menschen! mehr Informationen sowie eine Möglichkeit, um spenden zu können. Menschen, die sich gerne selbst engagieren möchten, sind ebenfalls gerne gesehen.
Übrigens: Die Website des Vereins stammt aus der magenta-Feder.