Martin Praska, Wien

Malerei von Martin Praska

Was soll man machen als Maler? Man kann z.B. Elke malen, wie sie ganz zufällig barbusig dasitzt, das linke Bein angewinkelt, schwarzer Rock, weißes Höschen, und ein Buch liest. Oder man kann einen Blumenstrauß malen, ein weißes Einhorn am Wasserfall, einen Pferdekopf, Osama Bin Laden – alles eher unpopulär, ich weiß. Vielleicht doch lieber…hm…eine Körperlandschaft, das abstrakte Bild No. 023, blaue Sehnsucht vor Erdhaufen oder so.

Na ja! Eines darf man auf keinen Fall: Seinen Gefühlen freien Lauf lassen bis sie weg sind. Ich selbst gehe in der Früh ins Atelier und arbeite solange, bis etwas dabei herauskommt, spätestens aber bis 18.00 Uhr. Dann ist Feierabend. Ich bin Profikünstler. So spießig ist das. Ich lese gerade Paul Watzlawick, und meistens studiere ich die anderen Zeitgenossen, weil die zur gleichen Zeit leben wie ich, weil Picasso schon eine Weile tot ist, und weil ich Chagall noch nie leiden konnte.

Ich nehme einen guten Schuss knallharten Naturalismus, ein paar ausgewählte, gezielt gesetzte Spontaneitätsausbrüche aus der gestisch-abstrakten Ecke, ein selbst erfundenes Comic-Häschen, eine Prise Pop-Art und mische alles gut durch. Man kann auch „samplen” dazu sagen, das klingt gut. Ich nenne es „synthetische Malerei“. Das klingt noch besser und entspricht den Grundsätzen der Ganzheitsmedizin genauso wie allen anderen Formen der Interdisziplinarität. Schwer zu sagen, was das soll. Leichter zu sagen, was zu vermeiden ist: Wahrheitsansprüche, Wichtigtuerei, Eindimensionalität. Ich male schon eine ganze Weile. Und es wird nicht leichter. (von Martin Praska)

Martin Praska
Internet: www.martinpraska.at